Inge Morath wurde in Graz, Österreich geboren und studierte in Berlin Sprachen. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie als Dolmetscherin und Journalistin. Bei Heute, einer Publikation der Informationsagentur der Vereinigten Staaten welche ihren Sitz in München hatte, war sie als Bildredakteurin tätig. Für ihren Freund Ernst Haas schrieb Inge Morath Artikel, die nebst seinen Fotografien erschienen. Zusammen wurden sie von Robert Capa nach Paris eingeladen um der neu gegründeten Fotografie Agentur Magnum beizutreten, bei welcher sie später als Bildredakteurin arbeitete.
Morath begann 1951 zu fotografieren, sie arbeitete 1953 bis 1954 als Henri Cartier-Bressons Assistentin und wurde 1955 ein Mitglied bei Magnum. Inge Morath und Eve Arnold, die zwei Jahre später ebenfalls Mitglied bei Magnum wurde, waren die ersten weiblichen Mitglieder in der Agentur. Die Jahre darauf hat Inge Morath viele Reisen unternommen, sie war hauptsächlich in Europa, Nordafrika, den USA und im Mittleren Osten unterwegs. Ihr besonderes Interesse an der Kunst fand Ausdruck in fotografischen Essays, welche von einigen großen Magazinen wie zum Beispiel Life und Holiday veröffentlicht wurden. Außerdem erschienen die Essays in Büchern wie „From Persia to Iran“, „Fiesta in Pamplona“, „Venice Observed“ mit Mary Carthy, „Bring Forth the Children“ mit Yul Brynner und „Le Masque“ mit Saul Steinberg.
Nachdem sie 1962 Arthur Miller gehieratet hatte, zog Inge Morath zuerst nach New York und dann nach Connecticut. 1965 reiste sie das erste Mal in die USSR und 1978, nachdem sie fünf Jahre lang Mandarin studiert hatte, trat sie ihre erste Reise nach China an. Morath arbeitete in vielen (copublished) Zusammenarbeiten mit Miller auf der Grundlage ihrer gemeinsamen Reisen. In den Achtzigern und Neunzigern setzte Inge Morath sowohl Auftragsarbeiten wie auch Freie Projekte um. Als Portraitfotografin fotografierte sie viele Personen des öffentlichen Lebens. Sie fotogrfaierte am Set einiger Filmproduktionen und Bühnenstücke von Arthur Miller.
Inge Morath gewann einige Preise, unter anderem den Österreichischen Staatspreis für Fotografie, die Gold-Medaille des Nationalen Kunstvereins und die goldenen Ehren-Medaille der Stadt Wien. Zudem erhielt sie von der University of Connecticut einen Ehrendoktor.
www.magnumphotos.com